BGT

WAS VERSTEHT MAN UNTER „GANZHEITLICHER BILD- UND GESTALTTHERAPIE“?

Aus der Traumaforschung wissen wir, dass bei einem Trauma, Schock oder belastenden Ereignis Teile unserer Lebensenergie, also Seelenanteile abspalten werden und wir somit nicht mehr „ganz“ sind. Man kann sich das so vorstellen, dass ein Teil unserer Lebensenergie schwindet und oftmals nicht wieder von alleine integriert wird. Dies passiert nicht nur im Erwachsenenalter, sondern sehr häufig bereits im Kindesalter, bei der Geburt oder teils sogar schon bei Ungeborenen in Mutters Bauch, da Babys sämtliche Emotionen, durch die die Mutter geht, mitbekommen.

Körper, Geist und Seele bilden eine unzertrennbare Einheit. Ist einer dieser Anteile schwer belastet, erkrankt der Mensch. In der BGT Arbeit spielen innere Kindanteile eine wichtige Rolle, denn auch in unserem heutigen Leben sind diese noch sehr present. Ein inneres Kind, das Schlimmes oder Traumatisches erlebt hat, übernimmt in unserem jetzigen Leben immer mal wieder die Herrschaft über unser Fühlen und Handeln. Somit reagieren wir als Erwachsene wie das verletzte Kind von damals.

In einer BGT Sitzung gehen wir daher zu den schwierigen oder auch traumatischen Erlebnissen, finden die damals abgespaltenen Seelenanteile und integrieren diese wieder durch Verarbeitung der alten bedrohlichen Situationen in unser Sein. So nähern wir uns in der Therapie der Einheit von Körper, Geist und Seele wieder Schritt für Schritt, um so „ganz“ zu werden.

Wie geht die Integration abgespaltener Seelenanteile vor sich?

In einer bild- und gestalttherapeutischen Sitzung zeichnet der Klient ein Bild – keine Angst J, wir arbeiten nur mit Strichmännchen, in das Emotionen und Körperempfindungen mit Farbe oder Symbolen eingezeichnet werden – das kann jeder – dann legt der Klient die Hand auf sein Männchen und kann so erspüren und wahrnehmen, wie es diesem (also dem Klienten selbst) in der damaligen traumatischen Situation ging.

Im Verarbeitungsprozess bekommen selbst traumatische Erlebnisse, die durch entsprechende Rückgehtechniken gefunden wurden, mehr und mehr Ressourcen und positive Veränderungen, so dass der Klient am Ende wahrnehmen kann, dass er das belastende Ereignis längst überlebt hat, egal wie schlimm es damals war. So findet der Betroffene im Therapieverlauf durch seinen geheilten inneren Kindanteil wieder zu seiner Energie und somit zu seiner Ganzheit.

Die Arbeit mit dem INNEREN KIND ist eine sehr wertvolle, denn solange wir noch Seelenanteile abgespalten haben, lebt ein Teil unseres ICHs noch immer in der ehemals so schreckbesetzten Situation und wartet darauf, erlöst zu werden.

Die Bild- und Gestalttherapie geht von ähnlichen Grundannahmen aus wie die Gestalttherapie. So verbinden sich in der BGT das gestalttherapeutische Prinzip “Wahrnehmen statt Denken und Reden” (nach Fritz Perls, Begründer der Gestalttherapie) mit dem Zeichnen von einfachen Bildern, die das Erspüren und Wahrnehmen von Gefühlen und Körperempfindungen vereinfachen. Ebenso finden sich in dieser Therapieform – oft als Ressourcentechnik angewandt – Symbole aus dem katathymen Bilderleben (nach Hanscarl Leuner) und die Arbeit mit Ego States, also inneren Ich-Anteilen (John und Helen Watkins, Begründer der Ego-State-Therapy).